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8/5/16
ORF Burgenland
Stefan Krawielicki, Deutscher Gesandter in Wien, sprach am 8. Mai 2015, einen Tag vor dem offiziellen „Europatag“ zu seinen vier Jahren diplomatischer Tätigkeit in Österreich. Der Diplomat wird Österreich in den nächsten Wochen verlassen, wenn sein vierjähriger Turnus zu Ende gegangen ist.
Themen waren unter anderem die heutige Position der Bundesrepublik Deutschland in Europa und die deutschen Positionen zu den derzeitigen, außenpolitischen Hotspots.
Partnerschaft Deutschland – Österreich
Es gebe keine engere und bessere Partnerschaft, so Krawielicki in seinem Eingangs- Statement, als jene zwischen Deutschland und Österreich. Das wirke sich für beide Länder wirtschaftlich und politisch günstig aus. Ein solcher positiver Befund der Beziehungen sei gerade am 8. Mai, dem Tag des Kriegsendes, der vor 70 Jahren die dunkelste Zeit in den beiderseitigen Beziehungen durch den Sieg der Alliierten beendet habe, besonders erfreulich.
Ein Diplomat habe in der Regel ein- oder zweimal in seiner Karriere die Gelegenheit, den Präsidenten seines Landes im Ausland zu betreuen. In den vier Jahren in Österreich sei aber der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck bereits vier Mal hier gewesen – zuletzt am 27. April, als erster und einziger ausländischer Festredner beim Staatsakt in der Hofburg aus Anlass von 70 Jahren Wiedererrichtung der Republik Österreich. Auch das zeige die besonders engen Verbindungen beider Länder, über die Bundespräsident Heinz Fischer kürzlich bei einem Deutschland-Besuch gesagt habe: „Noch nie waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Österreich so gut wie jetzt“.
Verbindung zum Burgenland
Zum Burgenland hat Krawielicki persönlich und in seiner beruflichen Tätigkeit eine starke Verbindung. Er habe immer wieder deutsche Politikerinnen und Politiker in das Bundesland begleitet, sei aber auch privat mit seiner Frau öfter hier gewesen, zuletzt um mit ihr zusammen in drei Tagen den Neusiedler See mit dem Rad zu umrunden.
Bedeutung Deutschlands in der EU
Auf Nachfrage durch den Moderator sieht Krawielicki die große Bedeutung seines Landes für die Politik der EU unter anderem dadurch entstanden, dass Deutschland sich wirtschaftlich konsolidiert und als exportorientierte Nation durch Arbeitsmarktreformen seine Wettbewerbsfähigkeit verbessert habe.
Sicherlich sei dies auch ein Verdienst von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die derzeit im In- und Ausland hoch respektiert sei und von der man behutsame, aber gleichwohl sichtbare Führung erwarte.
Andere Themen
In der anschließenden Diskussion wurde über die stattgefundenen Wahlen in Großbritannien und Israel, sowie über die Krise in Griechenland gesprochen.